im Kölner Odysseum
Berichte: Jutta Syberberg; Waltraud Bach
Fotos: W.B./J.S
Seitdem vor einigen Monaten die Ausstellung „Ramses und das Gold der Pharaonen“ angekündigt wurde, saß unsere KuK-Gruppe in den Startlöchern, um sich dieses Event auf keinen Fall entgehen zu lassen! Da wollten wir hin..... und zwar sofort!! :-)
Und so hatten wir uns bei der Planung direkt auf einen der frühesten Termine geeinigt, da wir angesichts des drohenden Sturms auf die Tickets die berühmten „frühen Vögel auf Wurmjagd“ sein wollten! Aber was nützt es den putzmunteren frühen Vögeln, wenn die Würmer noch schlafen? In unserem Fall heißt es , dass leider Logistik und Durchführung der Einlassmodalitäten unter dem Zeichen extremer „Kinderkrankheiten“ und Anlaufschwierigkeiten standen. Es fing bereits bei der Ticketbuchung an, die nur online vorgenommen werden konnte, da eine telefonische Reservierung oder Rückfragen mangels einer entsprechenden Nummer nicht möglich war! Ärgerlich ist m.E. auch der fehlende Hinweis im Vorfeld, dass die Tickets nach den Sommerferien erheblich günstiger zu bekommen sind.
Als wir nun am 16.7. am Odysseum eintrafen, erwartete uns bereits eine riesige Menschenschlange (gegen die selbst eine untrainierte Schnecke jedes Rennen gewonnen hätte!) draußen und im Eingangsbereich, da wohl nur eine einzige Kasse besetzt war. Infolgedessen ging es nur schleichend voran und ohne Option, mit einem bereits vorhandenen Ticket bevorzugt durch den Kontrollbereich zu kommen, da auch viele Besucher auch Neukunden waren und z.T. noch beraten werden mussten. Nachdem wir endlich auf der richtigen Seite, also im Ausstellungsvorraum waren, war die Devise wieder Stop-and-Go, denn hier gab es die Möglichkeit, sich vor einem „Wüstentableau mit Pharao“ fotografieren zu lassen, was kein Problem gewesen wäre, wenn diejenigen ohne Fotowunsch die Möglichkeit gehabt hätten, den Schauplatz der Eitelkeiten ungehindert zu passieren, um endlich mit der Ausstellung beginnen zu können. Insgesamt waren wir wohl mindestens eine Stunde mit den Einlassformalitäten beschäftigt!
Fazit: Was die Logistik und den Service als solchen angeht, wären sicherlich noch zahlreiche Verbesserungen wünschenswert, was die ansonsten sehr interessante und gut inszenierte Ramses-Ausstellung sicherlich verdient hätte!
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Nun zur Ausstellung „ Ramses und das Gold der Pharaonen“, eine Ausstellung der Superlative:
-Die Ausstellung wurde bisher nur in Paris und in Sydney gezeigt.
-viele der 180 Objekte wurden vorher noch nie außerhalb Ägyptens gezeigt.
-Die Versicherungssumme beträgt über deshalb über 1Milliarde €.
Ramses II lebte ungefähr vor 3300 Jahren und war eine besondere Persönlichkeit. Kaum ein anderer Pharao hat so lange regiert, nämlich über 60 Jahre. Er starb im Alter von etwa 96 Jahren.Nach einem Krieg gegen die Hethiter und der Schlacht bei Kadesch schloss Ramses II den ersten bekannten Friedensvertrag der Weltgeschichte. Es folgte eine Zeit der wirtschaftlichen Blüte.
Durch rege Bautätigkeit, z.B. durch den Tempel von Abu Simbel machte er seine Macht überall sichtbar. Diese riesigen Steinbilder oder auch kleinere Büsten, wie sie in der Ausstellung zu sehen sind, sollten nicht Individuen darstellen, sondern einem gottgleichen Ideal ähneln.
Wie viele Pharaonen wurden auch Ramses nach seinem Tod einbalsamiert und in einer großen Grabanlage beigesetzt. Der Sarkophag Ramses II aus Zedernholz ist das Herzstück der Ausstellung. Die Mumie selbst ist weiterhin in Ägypten. Es waren aber Mumien von Tieren zu sehen, z.B von Katzen und einem kleinen Löwen. Beeindruckend sind die in dieser Ausstellung gezeigten Teile aus der Grabkleidung eines anderen Pharaonen: Scheschonq I: Totenmaske, Fingerlinge und Zehenfingerlinge sind aus purem Gold hergestellt. Schmuck wurde in dieser Zeit sehr filigran hergestellt. Kleinste Teile sind z.B. aus Karneol geschnitzt
Die Herrscherzeit Ramses II um 1300 v. Chr. war eine Zeit des äußeren Friedens und des Wohlstandes, allerdings nicht für alle. Auf Fayencen, die als Bodenfliesen benutzt wurden, sind Sklaven zu sehen. Man konnte sie also mit Füßen treten. Es scheint in vielen Kulturen und zu allen Zeiten immer gleich zu sein: es gibt die Reichen da oben und die Zuarbeitenden unten!
Die Ausstellung ist als Welttournee angelegt, von einem US-Unternehmen organisiert und soll auf ihrer Reise etwa ½ Million Besucher anlocken. Und das Land Ägypten für Touristen interessant machen. Sie ist für ein breites Publikum gedacht. So soll mit Sicherheit das Selfie beim Eingang vor einer Wandtapete mit dem Pharao ein jüngeres Publikum anlocken. Oder auch die beweglichen Sessel, die extra für diese Ausstellung entwickelt wurden und in denen man nach einer virtuellen Reise durch Tempel und Sandstürme bei der Mumie Ramses II ankommt. Oder die digital erstellte Alterung des Aussehens von Ramses II.
Informationsquellen: Rheinische Post, Kölner Stadtanzeiger, Express Webseiten von WDR, Odysseum, Stadt Köln
Waltraud Bach (zuständig für den gut recherchierten informativen und seriösen Teil) Jutta Syberberg (zuständig für die Nörgeleien)
Fotos: W.B./J.S