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Bericht: Jutta Syberberg
„We are not carpets“
„Von der Ware zum Kunstwerk- Teppichweberinnen erzählen ihre Geschichte“
Ein Besuch der KuK- Gruppe im Rautenstrauch-Joest-Museum Köln am 14.11.2024
Angelockt durch einen Artikel im Kölner Stadtanzeiger über eine etwas ungewöhnliche Ausstellung, machte sich die KuK-Gruppe auf den Weg ins Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum.
Wie bereits der ein wenig irritierende Titel „We are not carpets“ verspricht, geht es bei dieser Ausstellung nur am Rande um die Vielfalt der Teppiche und die Teppichknüpfkunst an sich. Der Fokus liegt hier vielmehr auf der desolaten Situation der Teppichknüpfer-bzw.weber*innen z.B. im Iran oder in Afghanistan. Fast immer sind es Frauen (und Kinder!), welche in (oftmals jahrelanger Arbeit) Teppiche herstellen, nach streng vorgegebenen Mustern und nicht nur hier fremdbestimmt, sondern völlig abhängig und ausgebeutet von den jeweiligen Teppichhändlern einerseits und den eigenen Ehemännern andererseits, die das verdiente Geld für sich selber beanspruchen.
Um auf diese Ausbeutungsmechanismen aufmerksam zu machen, wurden im Rahmen eines (von Museen und Universitäten finanzierten) Forschungs- und Ausstellungsprojekts acht iranische Weberinnen ermutigt, ihre Teppiche selbst zu entwerfen und ihre eigene Geschichte, ihre Ängste und Hoffnungen in die Werke einfließen zu lassen.
Entstanden sind bunte, detailreiche Werke, fernab von den traditionellen Farben und symmetrischen Mustern der üblichen Orientteppiche.
Die Ergebnisse, ergänzt durch einige Videos, sind sehenswert und es scheint, dass die selbstbestimmte künstlerische Arbeit diese Teppichknüpferinnen zu einer anderen Selbstwahrnehmung ermutigt hat.
Wie weit diese Veränderung auf lange Sicht zu einer Verbesserung der Situation führen kann, bleibt m.E. natürlich noch fraglich.
