Besuch Ausstellung Römerthermen Zülpich 28.05.2025 [Kerpen]

 

Bericht: Renate Kosanke
Bilder: Ann Baars und Renate Kosnke

"Luxuria. Römische Thermen zwischen Alltag und Luxus" Zülpich

 

DIE THERMEN DES RÖMISCHEN ZÜLPICH

Im römischen Reich entwickelte sich ab dem 2. Jahrhundert v. Ch. eine Badekultur. Es entstanden Thermen mit Sportanlagen, Bibliotheken und Gärten auch in den Provinzen.

Das antike Zülpich war zu römischer Zeit eine Kleinstadt. Aufgrund seiner Lage, weil hier mehrere Fernstraßen kreuzten, verfügte es im 2.Jahrhundert n.Ch. über eine relativ große Thermenanlage, die im Laufe der Zeit immer wieder erweitert wurde. 

Die Anlage ist sehr gut erhalten und so konnten wir vom Heizungssystem, über einzelne Wannen und sogar Bleirohre alles vor Ort besichtigen.

Die Römerthermen wurden 1929 beim Kanalbau zufällig entdeckt. Sie liegen zwischen Kirche und Probstei und haben eine gemeinsame Wand mit der Pfarrkirche.

In einer 90minütigen Führung wurde uns zunächst die Badekultur der alten Römer nahegebracht. Sie verfügten über eine gut funktionierende Fußbodenheizung und Räume in denen man kalt und warm in verschiedenen Wannen baden konnte.

Daneben sahen wir in verschiedenen Vitrinen Spielgeräte, Kosmetika, medizinische Geräte und Badekleidung, wie sie damals benutzt wurde.

Eine Herausforderung war für einige unserer Gruppe über den Glasboden zu gehen, durch den man gut das Heizungssystem erkennen konnte.

Von der Hochkultur der Römer ging es weiter zur nächsten Abteilung , 

dem Mittelalter.

Im 12.Jahrhundert gab es in den Städten Badstuben, die in normalen Wohnhäusern untergebracht waren. Auf ca.6000 Menschen kam in der Regel eine Badstube und der Badetag war der Samstag. Nicht alle Menschen haben also regelmäßig die Badstube besucht. Baden im Mittelalter heißt fast immer in Gesellschaft zu baden. In den Badestuben findet man neben hygienischer und medizinischer Betreuung auch immer Unterhaltung.

Als im14. Jahrhundert die Pest grassiert, werden viele Badestuben geschlossen, weil man den Ursprung dieser Seuche im Wasser sah.

Eine neue Erkenntnis war die Nutzung von Seife. Während man sich in den römischen Thermen mit Öl einrieb und die Haut anschließend mit einem Eisen abschabte, nutzte man im Mittelalter auch parfümierte Seifen für Körper und Bartpflege. 

Wir gehen weiter 

zur Neuzeit

17. und 18. Jahrhundert gilt als besonders wasserscheu. Es verschwinden die Badestuben, die immer mehr zu Bordellen werden. Außerdem wird das Holz zum Befeuern zu teuer. Wer wohlhabend ist, kann sich ein privates Bad leisten . Die anderen besuchen weiterhin die wenigen Badstuben oder baden nackt in den Flüssen, was dann wegen Verstoß gegen die christliche Zucht verboten wurde.

Reformation, der 30jährige Krieg und schließlich die französische Revolution sorgen dafür, dass das Badewesen des Mittelalters und die Badewannen verschwinden.

Zum Schluß besichtigen wir noch einige Exemplare von Badezimmern, Wannen und Zubehör wie Badeöfen und Toiletten, die manche von uns noch aus ihrer Jugend wiedererkennen.

Wir stärkten uns in einem Cafe mit Würstchen und Kartoffelsalat, Flammkuchen, Gulaschsuppe , Kaffee und Kuchen, bevor wir wieder nach Hause fahren. Es war ein kleines Museum aber sehr informativ und mit einer wirklich guten Führung.

 

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