Führung über den Melatenfriedhof in Köln am 20. Oktober 2021 [Kerpen]

 

Bericht: Margret Franzen

Wir trafen uns mit Frau Dorothea Lautwein, unserer Führerin, an dem Nebeneingang vom Melatenfriedhof an der Aachener Straße in Köln, wo sie uns in Empfang nahm.

Sie sagte uns, dass das Wort „Kirchhof“ für „Friedhof“ verwendet wurde, da man früher direkt an der Kirche bestattet wurde. Gleich zu anfangs standen wir an dem Familiengrab der Familie Farina. Frau Lautwein erzählte, dass die Familie Farina weit aus früher Parfüm herstellte als die Familie Mühlens, die 4711 produziert. Zu deren Grabstätte gingen wir später.

An der Gedenktafel von Wallraf-Richartz wurde uns gesagt, das die beiden Herren Wallraf und Richartz (Wallraf-Richartz Museum) sich gar nicht gekannt haben, aber die gleichen Interessen vertraten.

Fuehrung Melatenfriedhof IMG 20211020 154928 1920x1200Dann gingen wir zu einer Stelle, die aussah, als stände dort ein runder Kamin. Unsere Führerin erzählte uns, dass der Verstorbene sein Leben lang ein und dieselbe Gaststätte aufgesucht habe und da er zum guten Schluss kein Geld mehr hatte, ließ der Wirt diesen Kamin als Grabmal errichten. Ob das wirklich stimmt, ist nicht bekannt.

Fuehrung Melatenfriedhof 1920 IMG 20211020 151603Beeindruckend war auch die Geschichte der „Klosterfrau Melissengeist“. Es ist ein ganz unscheinbares Grab. Es handelt sich um eine unverheiratete Frau, die in einem Kloster Kräuter sammelte und mixte und diese an Bürger verkaufte. So kam es, dass der Name „Klosterfrau Melissengeist“ entstand. Diese Frau hatte einen jungen Gehilfen, dem sie das ganze „Unternehmen“ vererbte, der dies an seine Nachkommen weitergab.

Dann gingen wir zu Grabstätten verschiedener Karnevalsgesellschaften. Hier waren neben den Namen auch ihre Spitznamen, die sie von der KG bekamen, aufgeführt, typisch Köln. Danach suchten wir ein Mausoleum auf. Unsere Führerin erzählte uns, dass es sich hierbei um das Mausoleum eines sehr reichen Roma handelt, der dieses in Verehrung für seine Frau erstellen ließ.

 

Fuehrung Melatenfriedhof 1920 IMG 20211020 160804Die Grabstätten, die an den Hauptwegen liegen, sind sehr beeindruckend. Zum Einen wegen ihrer Größe, zum Anderen werden hier unterschiedlichsten Erinnerungen dargestellt. Namhafte Familien nutzen heute noch ihre Gräber, die vor langer Zeit erbaut wurden.

Für die Grabstätten, die nicht mehr benutzt werden, haben sich Paten bereit erklärt, dafür zu sorgen, das die alte Friedhofskultur erhalten bleibt. Die Digitalisierung hat auch auf dem Friedhof Einzug gehalten. Am Grab von Marie-Luise Nikuta, kann man sich über einen QR Code Lieder von ihr anhören. Nach ca. 1,5 Std. traten wir den Heimweg an.

 

 

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