"Das kölscheste Veedel", das Severinsviertel [Kerpen]

 

Besuch am 23.04.2018

Bericht:  Otto Wintel

 Es ist bereits Tradition, dass die Gruppe Köln erkunden einmal im Jahr eine Führung in einem Stadtteil von Köln mit Thomas Van Nies durchführt. Am 23. Mai war es das Severinsviertel, im Volksmund auch Vringsveedel genannt.

Pünktlich um 10:30 Uhr begann die Führung auf den Severinskirchplatz am Eingang der Severinskirche.

Die katholische Pfarrkirche St. Severin ist eine der zwölf romanischen Basiliken Kölns. Sie wurde im vierten Jahrhundert als Friedhofskapelle gegründet. Der Kirchenraum wurde in den folgenden Jahrhunderten stetig erweitert und verändert. Sie ist dem dritten Bischof von Köln, dem Heiligen Severin geweiht.

Severin trat sein Amt in der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts an. In der Legende wird er wegen seiner Fähigkeit gerühmt, himmlischen Gesang wahrnehmen zu können.

Bei dieser Führung ging es auch unter die romanische Kirche St. Severin, in das römisch-fränkische Gräberfeld. Hier reihen sich nebeneinander und übereinander Urnengräber, römische Sarkophage und fränkische Plattengräber. Wieder an der Oberfläche und außerhalb der Kirche ging es weiter über die Straße „An St. Magdalenen“ und „Kartäuserstraße“ zur Kartäuserkirche.

Die Kartäuserkirche ist die Kirche des ehemaligen Kartäuserklosters in Köln, das 1334 gegründeten wurde. Die Kirche dient heute der Evangelischen Gemeinde Köln als Gemeindekirche.

An der Ecke Isabellenstraße/Jakobstraße verweilt die Gruppe kurz an der Traditionsgaststätte Wirtz, das seit 1889 besteht.

Über die Jakobstraße geht es zurück zur Severinstraße. Die Severinstraße war eine römische Heeres- und Ausfallstraße. Sie begann an der heutigen „Hohe Pforte“ und führte nach Bonn.

An der Ecke Jakobstraße/Severinstraße warfen wir einen Blick zurück auf das ODEON Lichtspieltheater. Seit 1956 werden hier Filme, mit Ausnahme von 1977 bis 1986, vorgeführt. 1977 wird das ODEON von einem Kino in ein Theater umgewandelt. Offiziell heißt das Theater „Theater im Vringsveedel“ aber vor allem ist es, als nach seiner Betreiberin benanntes „TRUDE HERR-THEATER“ bekannt.

Über das Achtergässchen, der Achterstraße und der Straße „Im Ferkulum“ stand die Gruppe vor den Haus Severinstraße 1. Das Geburtshaus des BAP Sängers, Wolfgang Niedecken. Hier hatte sein Vater einen Lebensmittelhandel.

Das Ferkulum hat keinen schweinischen Hintergrund. Der Name kommt vom Fericulum, dem Traggestell, mit dem die Zinspflichtigen Bauern den Zehnten zum Kloster St. Severin trugen.

Mit einem Blick auf das Haus Balchem, einem ehemaligen Brauhaus und heutigen Stadtteilbibliothek endete die Führung nach zwei Stunden an der Severinstorburg, auch Severinstor genannt. Sie ist eine von vier erhalten gebliebenen Stadttorburgen der mittelalterlichen Stadtmauer Kölns und neben St. Severin das Wahrzeichen des Severinsviertels.

Diese, wieder einmal interessante Führung, hatte einen würdigen Abschluss im „Zum Alten Brauhaus“ in der Severinstraße verdient.

 

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