„Sauberes Kerpen“ Müllsammeln- ein Event?
Bericht aus der Lupe von Katharina Schmitz
Zum 20. Mal jährt sich der Müllsammeltag in Kerpen. Insgesamt beteiligten sich in diesem Jahr 2.800 Freiwillige, ein Teilnehmerrekord, wie man in der Presse lesen konnte. Mit dabei waren Kitas, Schulen, Vereine, zahlreiche Freiwillige und auch das Kerpener Netzwerk 55plus machte wieder mit, um die Landschaft in der Kolpingstadt Kerpen von Müll und Unrat zu befreien.
Für uns sechs Netzwerkerinnen begann das Sammeln Samstagmorgen.Ausgerüstet mit Säcken, Handschuhen und Greifzangen ging es in Richtung Amtsgericht. Ich war skeptisch, ob wir hier viel Abfall finden, denn was ich nicht tue, traue ich auch keinem anderen zu. Aber ich wurde eines Besseren belehrt. Wir sammelten alleine hier in der kleinen Straße neben dem Amtsgericht zwei große blaue Säcke! Dann ging es zum Parring.
Hier bekamen wir tatkräftige Unterstützung von einer kleinen Gruppe Erwachsener und Kinder. Zusammen sammelten wir hier acht blaue Säcke voll. Unsere gesamte Ausbeute des Tages waren somit zehn große blaue Säcke voll Müll und Unrat! Was man dabei so fand, war manchmal vollkommen unverständlich: Verpackungsmüll von Süßigkeiten, Pizza und Zigaretten. Glasflaschen, Plastikbecher, Strohhalme, Plastiktüten, Zigarettenstummel, Unterhosen, Socken, Autoglühbirnen, Kleidungsstücke lagen in einer Böschung. Auch größere Teile fanden wir, wie z.B. ein Stück Gartenzaun oder ein Stück von einem Plastikbodenbelag.Das Erlebnis hat mich erzürnt und ich gestehe, dass ich immer noch empört bin. Es ist eine Frechheit, alles wegzuwerfen wo man gerade steht oder geht, Kippen und Abfall einfach aus dem fahrenden Auto zu werfen oder noch schlimmer, seinen Aschenbecherinhalt und den im Auto gesammelten Müll einfach auf einem Parkplatz zu „entsorgen“. Dieses Verhalten zeugt von schlechter Kinderstube und es ist eine Respektlosigkeit anderen Menschen und der Natur gegenüber. Jeder muss doch wissen, dass gerade Zigarettenkippen problematisch sind, da sie hochgradig giftig sind.
Deprimierendes Fazit der Aktion: Es hat nicht lange gedauert, nach nur vier Monaten sind beide Straßen wieder zugemüllt!